Was versteht man unter betrieblicher Gesundheitsförderung?

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3: Gesundheitsfördernde Arbeitsplätze

Was versteht man unter betrieblicher Gesundheitsförderung?

Arbeitgeber haben verschiedene gesetzliche Verpflichtungen im Hinblick auf das Arbeitsschutzmanagement (siehe Thema 2). Die betriebliche Gesundheitsförderung ergänzt diese gesetzlichen Verpflichtungen und konzentriert sich auf einige Faktoren, die nicht unbedingt durch die Arbeitsschutzgesetze abgedeckt sind.

Das Europäische Netzwerk für betriebliche Gesundheitsförderung (European Network for Workplace Health Promotion) hat die betriebliche Gesundheitsförderung als die gemeinsamen Bemühungen von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und der Gesellschaft zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens von Menschen bei der Arbeit definiert. Dabei steht die Verbesserung der Arbeitsorganisation und -umgebung im Vordergrund. Außerdem wird Wert darauf gelegt, dass die Arbeitnehmer die Arbeitsumgebung mitgestalten können und dass persönliche Fähigkeiten und die berufliche Entwicklung gefördert werden. 

Im Allgemeinen geht es bei der betrieblichen Gesundheitsförderung um folgende Themen:

  • Schulungen und Weiterbildungen zum Thema Gesundheit
  • Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben (soziales Netz, Familienversorgung, Bedingungen für Pendler)
  • Stress und psychisches Wohlbefinden
  • Lebensstil (Ernährung, körperliche Aktivität, Rauchen und Alkohol)

Die Rolle des Arbeitgebers

Der Arbeitgeber ist maßgeblich am Erfolg der Gesundheitsförderungsmaßnahmen am Arbeitsplatz beteiligt, indem er:

  • Engagement zeigt, volle Unterstützung bietet und sich sichtbar beteiligt.
  • Das Programm als festen Bestandteil in organisatorische Prozesse und Richtlinien integriert.
  • Die Arbeitnehmer ermutigt, sich aktiv an der Planung und Umsetzung der Maßnahmen zu beteiligen

Integration von Arbeitsschutz und betrieblicher Gesundheitsförderung

Traditionell wurden Arbeitsschutz und betriebliche Gesundheitsförderung als unterschiedliche Bereiche betrachtet, wobei sich die letztere vor allem auf einen gesunden Lebensstil und das Gesundheitsverhalten der Arbeitnehmer konzentrierte. Im Laufe der Zeit wurde die betriebliche Gesundheitsförderung um das körperliche und geistige Wohlbefinden sowie arbeitsorganisatorische Themen erweitert, sodass eine größere Überschneidung zwischen den beiden Bereichen entstanden ist.

Wissenschaftliche Studien und die praktische Erfahrung haben gezeigt, dass umfassende Maßnahmen und Richtlinien, die sowohl auf die Arbeitsumgebung (physisch und organisatorisch) als auch auf die persönlichen Gesundheitsrisiken Einzelner eingehen, effektiver vor Krankheiten schützen sowie Gesundheit und Sicherheit fördern.  

Vorteile der betrieblichen Gesundheitsförderung (nächster Abschnitt)